Falschbehauptung zu Kinderimpfungen: Dr. Marcus Franz fordert Richtigstellung von Mückstein

Bild: freepik / cubacuba31

Die unwahre Behauptung des österreichischen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein, die WHO würde die Impfung von 12- bis 15-jährigen Kindern empfehlen (Report24 berichtete), stößt auf massiven Unmut. Damit nicht genug, verweigerte er obendrein die Beantwortung jedweder Nachfrage: Ein Verhalten, das weder eines Arztes noch eines Gesundheitsministers würdig ist, findet Dr. Marcus Franz. Der renommierte Mediziner wandte sich nun in einem offenen Brief an Mückstein und forderte nicht nur eine Richtigstellung, sondern auch eine Stellungnahme zur fragwürdigen Risiko-Nutzen-Analyse der Kinderimpfungen in Österreich.

Den Brief von Dr. Marcus Franz lesen Sie hier in voller Länge:

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Minister Dr. Mückstein,

Sie haben gestern, am 5.7.2021, in Servus TV behauptet, die WHO würde die Covid-Impfung für 12-15-jährige Kinder empfehlen.

Das ist eine irreführende und unwahre Aussage. 

Die WHO sagt wörtlich Folgendes zur Kinderimpfung:

„More evidence is needed on the use of the different COVID-19 vaccines in children to be able to make general recommendations on vaccinating children against COVID-19.“

Das ist inhaltlich also eine völlig andere Botschaft. Ich darf Sie daher dringend ersuchen, Ihre oben genannte Behauptung öffentlich zurückzuziehen und richtigzustellen.

Weiters sagten Sie in diesem Mediengespräch, nachdem Sie gefragt wurden, auf welchen Daten die Empfehlung zur KinderImpfung in Österreich beruhe, dass Sie keine Fragen zur KinderImpfung beantworten würden. 

Bei allem Respekt vor Ihrem Amt: so eine ignorante Aussage  ist eine Missachtung der Medien und letztlich ein Schlag ins Gesicht für besorgte Eltern, die Informationen möchten und brauchen – und die ihnen auch zustehen.

Und mit Verlaub, diese Informationsverweigerung ist gerade eines Arztes und im öffentlichen Auftrag stehenden Gesundheitsministers in Anbetracht der Wichtigkeit des Themas nicht würdig.

Stellen Sie bitte als politisch Verantwortlicher die Entscheidungsgrundlage des Nationalen Impf-Gremiums, die zur Empfehlung der Impfung geführt hat, in geeigneter Weise und transparent zur Verfügung und legen Sie den Bürgerinnen und Bürgern, denen Sie verpflichtet sind, Ihre Haltung offen dar. 

Beziehen Sie bitte Position zur fragwürdigen Risiko-Nutzen-Analyse der KinderImpfung in Österreich und erklären sie den österreichischen Eltern und Kindern die irritierende und verunsichernde Diskrepanz, warum Deutschland aus Sicherheitsgründen die Impfung für Kinder derzeit NICHT allgemein empfiehlt, Österreich aber schon. 

Mit vorzüglicher Hochachtung,

Dr. Marcus Franz, MSc

Facharzt für Innere Medizin
1130 Wien 
WirZeigenUnserGesicht.org

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